Das Wohnen im Hochhaus steht zumeist entweder für Luxus oder für hässlichen sozialen Wohnungsbau. Doch in Zeiten von Wohnungsnot und gleichzeitigem Platzmangel in Städten, arbeiten Stadtplaner und Architekten an Wohntürmen, die sich an Bewohner mit ganz unterschiedlichem Einkommen richten. Ein Turm für Tours hat die soziale Durchmischung zum Ziel und könnte damit beispielhaft für andere Projekte werden.
Lichter Turm für Tours
„Tour Lumière“ haben Jacques Ferrier Architecture ihr Projekt genannt, für das sie bereits 2011 den Wettbewerb gewannen. Und ein wenig erinnert der runde Turm mit seinem Hütchen-Dach auch an eine Lampe. Er überstrahlt die anderen Gebäude, die zum Ensemble gehören: ein Bürogebäude und ein Firmenrestaurant mit angrenzendem Garten. Dank guter Verkehrsanbindung und Wasserlage eignet sich das Bauprojekt im Quartier des Deux-Lions im Süden der Stadt gut zum Arbeiten und Wohnen.
Aus dem 50 Meter hohen Wohnturm haben die Bewohner einen tollen Ausblick über den Fluss Cher. Insgesamt 89 Wohnungen sind auf 17 Etagen verteilt, hinzu kommt eine Tiefgarage auf zwei Ebenen. Um die angesprochende soziale Durchmischung zu erreichen, handelt es sich sowohl um Miet- als auch Eigentumswohnungen. Die Mieten hofft man dadurch auf einem erträglichen Niveau halten zu können, dass die Mietwohnungen auf den günstigeren unteren Etagen angesiedelt sind. Die Eigentümer haben von oben wohl den besseren Ausblick, bezahlen dafür jedoch deutlich mehr. Die äußere Gestaltung ist dagegen gleich. Jede Wohnung verfügt über eine Loggia und dürfte dank des Glases und der weißen Aluminiumfassade hell wirken. Schmale Metallbänder reflektieren zudem das Sonnenlicht des „Lampenturms“.
Es wird spannend sein zu sehen, ob die Idee der sozialen Mischung aufgeht. Denn was dem Gebäude fehlt, sind Gemeinschaftseinrichtungen und Begegnungsflächen, wie sie in anderen Projekten für eine bessere Nachbarschaft vorgesehen sind.
Der Beitrag Ein Turm für Tours: Gute soziale Mischung erschien zuerst auf Senkrechtstarter.