Die Bastille-Opéra ist eines der wichtigsten Opernhäuser Frankreichs. Spektakuläre Aufführungen sorgen dafür, dass das Haus oft ausverkauft ist. Genauso häufig treten allerdings Beschwerden darüber auf, dass das Haus den Anforderungen moderner Technik nicht mehr genügt. Daher sollen die Architekten von Henning Larsen und Reichen et Robert & Associés mit weiteren Partnern das Haus umbauen und erweitern.
Pünktlich zum 200. Jahrestag der französischen Revolution war die Bastille-Opéra eingeweiht worden: Am 13. Juli 1989, eröffnete das Haus mit dem Robert Wilson Stück „Die Nacht vor dem Tag“ – weltweit sahen rund 800 Millionen Menschen das Spektakel im Fernsehen.
Durchbruch für den Architekten Ott
Die Opéra Bastille war Teil der „Großen Projekte Frankreichs“, mit denen Staatspräsident Francois Mitterrand neue kulturelle Sehenswürdigkeiten in Paris schuf und den Anspruch des Landes unterstrich, die oberste Kulturnation zu sein. Der kanadisch-uruguaische Architekten Carlos Ott entwarf schließlich 1983 den Bau. Ihm gelang damit der internationale Durchbruch.
In den Jahren nach der Eröffnung wurde das Gebäude zwischen dem Platz der Bastille, der Rue de Lyon und der Rue de Charenton zu einem Wahrzeichen für diesen Teil von Paris. Zugleich aber wurde die Oper zum Synonym für eine ehrgeizige Planung, die keine Standardlösung akzeptiert: Bühnentechnik und Fassade beispielsweise mussten Handwerker immer wieder aufwendige reparieren. Lange Jahre bedeckte ein feinmaschiges Netz das Gebäude und sorgte dafür, dass keine Fassadenkacheln auf das Trottoir fielen.
Neues modulares Auditorium
Nun nehmen die Architekten von Henning Larsen die Entwürfe von Ott auf, um die Oper auszubauen. Größte Neuerung ist ein Auditorium mit 800 Plätzen, das zusätzliche Performances ermöglicht. Der neue Saal soll auf rund 1400 Quadratmetern entstehen, die bislang kaum genutzt wurden. Um neue Einnahmen für das Haus zu erschließen, wollen ihn die Betreiber zum Beispiel für Firmenevents vermieten.
Teure Modernisierung der Bastille-Opéra
Der Entwurf von Henning Larsen schafft außerdem ein größeres Foyer mit einer Art zweistöckiger „Indoor Straße“ und öffnet das Gebäude nach Außen. Und schließlich erweitern die Architekten die Infrastruktur mit – neue Werkstätten entstehen.
Mindestens 59 Millionen Euro dürfte die Modernisierung kosten. Sie stammen vom französischen Staat, von Sponsoren und aus Spenden, die ein umtriebiger Verein eingeworben hat. Die Umsetzung der Pläne soll noch in diesem Jahr beginnen und bis 2023 abgeschlossen sein.
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