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Laval Panorama-Turm für Senioren mit Anspruch

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Kanada hat mittlerweile ein Demografie-Problem: Die Menschen werden immer älter. Für Architekten und Bauherren bietet das die Möglichkeit, besondere Wohn- und Pflegeangebote speziell für die ältere Bevölkerung zu entwickeln. Wie zum Beispiel den Panorama-Turm in Laval. 

Kanada geht es wie vielen Industriestaaten: Die Zahl der Kinder sinkt kontinuierlich, die Bevölkerung altert. Waren 1956 nur 7,7 Prozent der Kanadier 65 Jahre alt und älter, wird es in wenigen Jahrzehnten fast jeder dritte sein. Das hat Folgen: Viele ältere Menschen ziehen in Einrichtungen, um mit Gleichaltrigen zu wohnen und sich gegebenenfalls betreuen zu lassen. In Laval, wenige Kilometer nordwestlich von Montreal gelegen, plant die Selection-Gruppe mehrere Altenheime. Sie ist einer der landesweit größten kanadischen Betreiber solcher Einrichtungen.

Der Eingangsbereich des Panorama-Turms
Der Eingangsbereich des Panorama-Turms. Quelle: ACDF Architecture

Nun ist ein besonderer Komplex direkt am Ufer des Flusses Riviére des Prairies fertiggestellt worden. Er trägt den Namen Panorama und stammt vom kanadischen Architekturbüro ACDF Architecture. Der 30-Stöcker ist das erste von vier Gebäuden, die ACDF mit der Selection-Gruppe plant. Mit ihrem eigenwilligen Entwurf wollten die Architekten nach eigenen Angaben von klassischen Heimstrukturen abweichen und ein besonderes „Umfeld für selbständige, anspruchsvolle Senioren“ schaffen.

Panorama-Turm: Einziges Hochhaus im Umkreis

Der Panorama-Turm sticht schon allein deshalb heraus, weil er im weiteren Umfeld das einzige Hochhaus am Flussufer ist. Entlang der Nord- und Südfassaden erstrecken sich lange verglaste Balkone und dunkle Fenster. Die Verkleidung die Ost- und Westfassaden des Gebäudes besteht aus vorgefertigten Betonplatten in unterschiedlichen Grautönen. So soll der Turm einen „bewölkten Himmel, der über der Landschaft hängt, visuell interpretieren“, schreiben die Architekten.

Gestaltung im Panorma-Turm
Naturholz und verschiedenfarbige Steine prägen die Innengestaltung. Quelle: ACDF Architecture

Insgesamt beherbergt Panorama 286 Wohneinheiten. In den 206 Wohnungen in den oberen Etagen können ältere Menschen selbständig wohnen. Hinzu kommen 48 Eigentumswohnungen für betreutes Wohnen in den unteren Etagen. Außerdem gibt es eine Versorgungseinheit für kranke oder pflegebedürftige Bewohner, die 32 Zimmer umfasst. Und schließlich stehen eine Fülle von Sporteinrichtungen wie Swimmingpool, Spa, Fitnessstudio, Golfsimulator oder Bouleplatz zur Verfügung.

Raum für Begegnungen bieten den Senioren Café, Bibliothek und gemeinschaftliche sowie private Essbereiche. Sie befinden sich in dem horizontalen Sockel des Turms, der zwei Stockwerke umfasst.

Inhouse Boulebahn
Eine überdachte Boulebahn gehört zum Sportangebot. Quelle: ACDF Architecture

Zweistöckige Kranken- und Pflegestation

Auch die zweistöckige Kranken- und Pflegestation ist anders gestaltet als klassische Stationen. Sie umschließt kreisförmig den Innenhof des Podiums. Die Planer verzichten auf lange Flure mit abgehenden Zimmerchen. 

Panorama-Turm und seine Umgebung
Der Panorama-Turm bietet einen Ausblick über den nahen Fluss. Quelle: ACDF Architecture

Die Inneneinrichtung ist anspruchsvoll: Natürliches Holz, organische Formen, zweifarbige Steine und blaue Samtvorhänge setzen das Gebäude in Bezug zum Fluss vor der Haustür. Design und Raumaufteilung sollen dafür sorgen, dass die Menschen miteinander kommunizieren. Zum Beispiel über das wunderbare Panorama. Die großen Fenster bieten einen tollen Ausblick über den Fluss Riviére des Prairies. 

Der Beitrag Laval Panorama-Turm für Senioren mit Anspruch erschien zuerst auf Senkrechtstarter Blog.


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