Mit der neuen ICE-City soll Thüringens Landeshauptstadt Erfurt zur kleinen, feinen Metropole wachsen. Nun haben die Architekten von Delugan Meissl Associated Architects einen Entwurf für das städtebauliche Entrée der Stadt vorgelegt. Die Erfurt Tower orientieren sich gestalterisch an die Fassaden der Altstadt an.
Der ICE-Halt hat Erfurt einen enormen Aufschwung gebracht. Die verschlafene Landeshauptstadt mausert sich zur kleinen Metropole. Rund 30 Hektar sollen gemäß städtebaulichem Rahmenplan zum ICE-City-Quartier entwickelt werden. Bürobauten, Hotels und zwei Hochhäuser sind vorgesehen: „Tower West“ und „Tower Ost“. Der eine für ein Hotel, der andere für Büros.
Türme prägen die Silhouette der Stadt
Für die Realisation des Projekts hatte das Atlantic Hotels Management einen Wettbewerb Ausgeschrieben. Dessen Bedingungen: Die beiden Hochhäuser sollten die historische Altstadt und Stadtsilhouette Erfurts berücksichtigen und unterschiedlich hoch sein.
Gewonnen haben den Wettbewerb das Wiener Büro Delugan Meissl Associated Architects . Sie setzten sich gegen fünf Mitbewerber durch. Ihr Siegerentwurf greift mit seiner Holz-Glas-Fassade die Ästhetik der Fachwerkhäuser in der Erfurter Altstadt auf. Vor allem die regionale „Thüringer Leiter“ zitieren die Architekten. Diese gliedert die Fassade in vertikale, horizontale und diagonale Elemente. „Typisch Erfurt“, urteilte die Jury.
Der Tower West soll 50 Meter hoch werden, Tower Ost 60 Meter. In den unteren Etagen des Westturms befinden sich Veranstaltungsräume, ein Spa und ein Restaurant. Letzteres öffnet das Gebäude zum umliegenden Stadtraum. Eine großzügig gestaltete Freitreppe erinnert an die berühmten Stufen des Erfurter Doms. Sie führen zu einer öffentlich zugänglichen Terrasse, die einen Ausblick über den historischen Stadtgraben Richtung ICE-City bietet.
Erfurt Tower: Dialog zwischen Gebäuden und Umfeld
Im „Tower Ost“ entstehen moderne Arbeitsplätze. Auch hier findet sich eine große Terrasse, die laut Konzept in einen „Dialog“ mit dem Fluss treten soll. Das Projekt schenke „Erfurt einen neuen Stadtsockel“, so das Preisgericht. Beide Türme werden durch eine Fußgängerbrücke verbunden: Das sogenannte „Promenadendeck“ entsteht nach dem Entwurf von Schlaich Bergmann und Partner.
In den Westturm zieht das Atlantic Hotels Management, das mit 15 Hotels zur Bremer Zech Group gehört. Rund 45 Millionen Euro investiert die Gruppe in das Hotel, das in drei Jahren eröffnet werden soll. In den Tower Ost zieht möglicherweise die Deutsche Bahn. Später sollen im Umfeld der ICE-City auch neue Wohnungen entstehen.
Der Beitrag Erfurt Tower: Fachwerk im Hochbau erschien zuerst auf Senkrechtstarter Blog.