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Oslo: Ein Häuserblock als Kiez verbindendes Mittel

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Wie sich neue Architektur in alte Strukturen fügt, darüber machen sich Planer leider nur allzu selten Gedanken. In Oslo haben sich Reiulf Ramstad Arkitekter nun daran versucht. Und einen überzeugenden Häuserblock mit Strahlkraft in die Nachbarschaft entworfen.

Ein Park im Osten, nördlich und westlich ein Villenviertel mit großzügig bemessenen Grundstücken. Im Süden dann urbane Strukturen mit vielgeschossigen Mehrparteienhäusern. Die Lage des Projekts Pilestredet 77-79 in Oslo ist ebenso exponiert wie attraktiv. Und schwierig. Denn hier prallen die teils sehr unterschiedlichen Stadtviertel Fagerborg, Majorstuen, Norabakken und Stensparken aufeinander. Deren Bebauung stammt vorwiegend aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Was es neuen Projekten zusätzlich erschwert gute, nachbarschaftliche Beziehungen zu entwickeln. Vor allem, wenn sie dabei ihre moderne Herkunft nicht verleugnen wollen.

Häuserblock im Herzen von Oslo

Reiulf Ramstad Arkitekter ist dieses Kunststück dennoch gelungen. Mit einer Architektur, die auf qualitativ hochwertige Materialien setzt und vor allem im Detail überzeugt. Während die Gebäude mit der Adresse 79a und 79b als Townhouses konzipiert sind, die ein wenig versetzt zur Straße angeordnet sind, greift das Haus mit der Nummer 77 die Kubatur und das Volumen der umliegenden Stadtblöcke auf. So schaffen die Townhouses mit ihren Vorgärten einen Übergang in das Villenviertel, und das Mehrparteienhaus partizipiert am urbanen Flair der umtriebigen Straßenzüge im Süden und Westen. Das spiegelt sich auch in den Grundrissen wider: Zwei bis vier Parteien teilen sich ein Stockwerk im Townhouse, sechs bis acht Parteien ein Stockwerk im Wohnblock.

Mit Parkblick und Anschluss an das Villenviertel: Townhouse in der Pilestredet 79. Foto: Ivar Kvaal/ via v2com

Auch in der Größe unterscheiden sich die Wohneinheiten. So wollen die Architekten ein möglichst breit gestreutes Klientel für ihre Neubauten gewinnen. Doch an modernen Wohnraum in direkter Nachbarschaft zu attraktiven, gewachsenen Kiezen, dürfte das Interesse wohl ohnehin sehr groß sein. Ein weiteres Beispiel dafür, wie Oslo seit Jahren seine Attraktivität mit hochwertiger Architektur steigert.

Ebenso attraktive wie exponierte Lage: Planskizze des Neubauprojekts Pilestredet 77-79 in Oslo. Illustration: Reiulf Ramstad Arkitekter

Der Beitrag Oslo: Ein Häuserblock als Kiez verbindendes Mittel erschien zuerst auf Senkrechtstarter Blog.


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