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Visitenkarte für den Technikpark

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Die Humboldt Universität konzentriert hier ihre naturwissenschaftlichen Institute. Zahlreiche Unternehmen der Solar-, Biotechnologie- und IT-Branche forschen vor Ort an den Technologien der Zukunft. Doch bislang war Berlin-Adlershof nur eine mehr oder weniger lose Ansammlung von Gebäudekomplexen. Mit dem Campus-Hotel erhält das Quartier nun eine städtebauliche Visitenkarte, die das internationale Renommee des Technologiestandorts steigern soll.

Rund 23.500 Quadratmeter Baugrund in bester Lage – das entspricht in etwa der Fläche von drei Fuballfeldern. So viel Platz muss man erst einmal mit Ideen füllen. Das Berliner Immobilien-Entwicklungs-Unternehmen immexa hat sich der Sache angenommen. Und konnte sich im Konzeptverfahren der Adlershof Projekt GmbH durchsetzen: Nur ein Teil der Bebauung ist der dringend nachgefragten Bürofläche gewidmet – rund 60 000 Quadratmeter Mietfläche entstehen im „OfficeLab-Campus Adlershof“.

Der Rest des Baufelds entfällt auf den Komplex „Campus-Hotel Adlershof“. Der umfasst 320 Zimmer, einem Konferenzsaal für bis zu 1000 Gäste – und einen 54 Meter hohen Turm. Aus dessen Skybar im obersten Stockwerk reicht der Blick bis zum Fernsehturm auf dem Alexanderplatz. Was den abseits gelegenen Standort zumindest optisch ein wenig an die repräsentative Mitte heranrückt.

Leuchturmprojekt mit Leuchtturmmaßen

Genau diese Leuchtturmwirkung war erwünscht: In der Ausschreibung zum Konzeptverfahren (PDF) ist eine „publikumswirksame Nutzung“ gefordert, architektonische und städtebauliche Qualität war ausdrücklich erwünscht – was in städtischen Randlagen eher ungewöhnlich ist. Meist siegt hier Investitionswillen über Ästhetik. Es zeugt von Selbstbewusstsein, dass die Adlershof Projekt GmbH, Treuhänder des Landes Berlin, sich für einen Wettbewerb entschied.

Charakteristisch für den Wettbewerbssieger ist nun vor allem der Turm: Er reizt die baurechtlich erlaubten 54 Meter Höhe an diesem Standort vollends aus. Was wieder einmal beweist, dass die Vertikale die bevorzugte Dimension ist, wenn es um architektonische Vorzeigeprojekte geht. Sichtbarkeit und Übersicht, Verdichtung und Verknüpfung – all das leistet diese städtebauliche Figur wie keine andere.

Mit einer Ladenpassage im Erdgeschoss will der Komplex das Wissenschafts- und Technologiequartier zudem auch als städtischen Versorgungs- und Lebensraum erschließen. Nach eigenen Angaben beginnt der Entwickler noch dieses Jahr mit der Umsetzung des Konzepts, bis zum Jahr 2019 soll es abgeschlossen sein.

 

 

Der Beitrag Visitenkarte für den Technikpark erschien zuerst auf Senkrechtstarter.


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