In den Städten wird der Platz knapp? Mit dem Tour Trinity in Paris haben die Architekten und Planer von Cro&Co gezeigt, wie es geht. Sie bauen einen 140 Meter hohen Turm – mitten in der Stadt. Und direkt über einer siebenspurigen Hauptstraße.
Das Stadtviertel La Défense ist der große Modernisierungsanker der französischen Hauptstadt. Hier haben die mächtigsten Firmen des Landes ihren Sitz. 16 der 20 höchsten Gebäude Frankreichs stehen in La Défense. Das in den 1960er Jahren entstandene Stadtviertel im Westen von Paris ist längst zur einer eigenen, hochgradig vernetzten Stadt geworden.
Mitten in der Stadt
Mit all den Problemen, die so ein Ballungsgebiet mit sich bringt – dem Platzmangel zum Beispiel. Um dem zu begegnen, sind Architekten und Planer einen besonderen Weg gegangen. Auf einem schwierigen Gelände mitten in La Défense sollte ein neues Hochhaus entstehen. Über einer siebenspurigen Ausfallstraße. Hinter dem Vorhaben steht mit Unibail-Rodamco-Westfield eines der größten französischen Immobilien- und Investmentunternehmen.
Eine gigantische Betonplatte liegt über der Straße
Im Jahr 2020 hat das Gebäude seine Pforten geöffnet. 45.000 Quadratmeter Bürofläche bietet der 32-Stöcker. Viereinhalbtausend Menschen sollen hier arbeiten. Besonders bemerkenswert ist das Fundament. Für den Bau haben die Planer von Cro&co eine Betonplatte über die Straße gelegt, ohne den Verkehr stoppen zu müssen. Nach Angaben der Planer ist dieses besondere Verfahren zum ersten Mal in Frankreich angewendet worden.
Das Tragwerk wird von Betonwänden getragen, die auf 850 kleinen, 25 Zentimeter starken Pfählen ruhen. Um das Gewicht des Gebäudes zu verringern, bestehen der Gebäudekern und die Stützen des Überbaus aus Stahlbeton. Stahlträger formen die Decken. Das reduzierte nicht nur der Betonverbrauch, sondern schuf zugleich drei zusätzliche Stockwerke Bürofläche.
Die Transparenz des Tour Trinity in Paris
Die Planer haben es mit dem Trinity-Turm geschafft, mehreren Ansprüchen gerecht zu werden. Zum einen gestalterisch: Der Turm steht zwischen zwei markanten Gebäuden, den großzügigen freitragenden Betonbögen des CNIT (Zentrum der neuen Industrien und Technologien). Und dem Tour Arvea, der mit seinen dunklen Granitplatten besonders ins Auge sticht. Die beiden Gebäudeteile des Trinity-Turms nehmen daher die Höhenabstufung vom Areva-Turm zur CNIT-Halle auf. Gleichzeitig schafft die gläserne Fassade zu allen Seiten hin Transparenz. Dies unterstützen die acht baumbestandene Terrassen, zwölf bepflanzte Loggien, 23 Balkone und eine Dachterrasse.
Der Standort sorgt für Nachhaltigkeit
Ganz Kind seiner Zeit, will der Turm Trinity natürlich besonders nachhaltig sein. Zum einen technisch im Betrieb durch eine hochmoderne Gebäudetechnik. Zum anderen konzeptionell: Die Bauweise über einer Straße verhindert durch die städtische Verdichtung die Zersiedlung des Umlandes. Wenn es um die Verdichtung von Städten geht, gibt es Möglichkeiten, die oft offenliegende Verkehrsinfrastruktur zu durch kluge Planungen zu überbauen. Für manche Stadt, die vor Jahrzehnten im Sinn der Autofahrer gebaut und geplant wurde, sind das gute Aussichten.
Der Beitrag Tour Trinity in Paris: Effiziente Verdichtung in der Stadt erschien zuerst auf Senkrechtstarter Blog.