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Einsteigen zum Abheben: Raketenaufzug ins Wunderland

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Wer im australischen Sydney das Wunderland sucht, darf nicht dem weißen Kaninchen folgen. Vielmehr sollte er sich in den Central Business District (CBD) begeben und dort im Flagshipstore der Kaufhauskette Myer den Aufzug besteigen. Dieser verwandelt sich flugs in eine Rakete und bringt seine Passagiere ins Myer Wonderland.

Einkaufen muss heutzutage mehr bieten als Einkaufen. Um den Kunden weg von Tastatur und Smartphone ins Ladengeschäft zu locken, sollte der Einkauf zum Erlebnis werden. Zu einem posititven, versteht sich. Wie das auf wundersame Weise gelingt, zeigt die australische Kaufhauskette Myer in ihrem Flagshipstore im Sydney CBD mit dem Myer Wonderland.

Ausgezeichnet handgezeichnet

In dieser Abteilung in der sechsten Etage von Myer Sydney werden die Käufer zu Entdeckern. Mit einer Landkarte ausgestattet erkunden sie das Wunderland aus Spielzeug, Kinderkleidung, Geschenken und Esswaren. 2500 handgezeichnete Illustrationen, mit denen das Myer Wonderland ausgestattet ist, gilt es dabei zu entdecken.

Willkommen im Wunderland. Hatten Sie einen angenehmen Flug?

Willkommen im Wunderland. Hatten Sie einen angenehmen Flug?

Flugs ins Wunderland

Wie es sich für ein richtiges Wunderland gehört, gelangt man dorthin nicht einfach über eine Treppe. Aber keine Angst, niemand muss hier durch einen Kaninchenbau kriechen. Zum Myer Wonderland steigt man stilecht in einen Raketenaufzug, einem echten Wonkavator. Der trägt uns durch die Wolken, bis die schnöde Welt hinter uns liegt und wir in das gezeichnete Wunderland fliegen. Möglich wird das – und jetzt müssen sich alle Kinder mal kurz die Ohren zuhalten – durch Displays und Lautsprechern in der Kabinenauskleidung:

In 5 Tagen vom Aufzug zur Rakete

Dazu musste der bestehende Kabine vollständig entkleidet und drei 75 Zoll-Displays hinter 10 mm dickem Glas installiert werden. Um den Raketenflug auch audiouvisuell erlebbar zu machen, wurden zudem zwei Lautsprecher in die Kabinendecke eingebaut. Und so gelang es dem Aufzughersteller Schindler in nur fünf Tagen, aus einem Aufzug ein unbekanntes Flugobjekt zu machen.

Damit der Raketenaufzug allerdings unabhängig von der Aufzugsgruppe mit insgesamt sechs Liften fahren kann, musste die Steuerungssoftware angepasst werden. Ein zusätzliches Netzkabel liefert nun die benötigte Energie und sorgt dafür, dass Signale von der Steuerung übertragen werden. Diese sind notwendig, um Medieninhalte und Fahrbetrieb zu synchronisieren. Bild und Ton liefern drei Mediaplayer, die hinter einem neu installierten Tableau verborgen sind und jederzeit aktualisiert werden können, falls die Rakete mal woanders hinfliegen soll.

Der Beitrag Einsteigen zum Abheben: Raketenaufzug ins Wunderland erschien zuerst auf Senkrechtstarter.


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