Singapur gilt als Paradies für Expats: Gute Infrastruktur, funktionierendes Gesundheitswesen, überall Wasser – und eine Menge Top-Jobs mit ausgezeichneten Verdienstmöglichkeiten. Jetzt sollen die dänische Bjarke Ingels Group und Carlo Ratti Associati aus Italien hier ein Hightech-Gebäude bauen, das optimale Voraussetzungen zum Arbeiten, Leben und Erholen bietet.
In Singapur ist die Dichte von Finanzdienstleistern und Hochtechnologiefirmen besonders groß. Seine Regierung gibt sich alle Mühe, dass sich auch weiterhin umsatzstarke Unternehmen in dem Stadtstaat ansiedeln. Unter anderem mit einer Stadtplanung, die Singapurs innovatives Image untermauern soll.
Die neueste Ankündigung von Anfang Februar trägt den eher unspektakulären Namen Singapore Tower. Mit ihm soll mitten im quirligen Central Business District nicht einfach ein weiteres Bürogebäude entstehen. Vielmehr werde hier, so der Bauherr CapitaLand, auf 51 Etagen eine Vision zur Zukunft der Arbeit entwickelt.
Hightech in den Tropen
Mit dieser Zukunft ist nicht nur die IT gemeint, die das komplette Gebäude durchzieht, vom Internet-der-Dinge über Sensoren zur Gesichtserkennung und Künstlicher Intelligenz. Sondern die Entschiedenheit, mit der hier avanciertes Hightech mit üppiger Natur verbunden werden soll.
Von außen fallen als erstes die Bäume auf, die zwischen den auseinandergezogenen vertikalen Streben regelrecht hervorquellen. Was zunächst wie ein weiteres architektonisches Gimmick aussieht, ist ein wesentlicher Teil des Baukonzepts. Die unteren vier Stockwerke sind zu einem überwölbten öffentlichen Regenwald-Park verbunden, dem 19 Meter hohen „City Room“. Über den folgenden acht Stockwerken, die neben knapp 300 Wohnungen Annehmlichkeiten wie Pool, Fitnessstudio und Laufbahn beherbergen, gelangt man in einen 30 Meter hohen Garten, die „Grüne Oase“. Auf dem Dach des 280-Meter-Hochhauses wiederum soll eine „Urban Farm“ entstehen. All diese Grünflächen sollen dabei auch für die Öffentlichkeit zugänglich sein.
Der Beitrag zur CO2-Regulierung ist ein willkommener Nebeneffekt. In erster Linie geht es aber vermutlich darum, die Arbeitskraft der hier Beschäftigten mit einem hocheffizienten Naherholungsgebiet aufrechtzuerhalten. Der Capitaland-Vorstand preist das Gebäude bei der Grundsteinlegung als optimalen Ort an für Unternehmen, die die besten und talentiertesten Mitarbeiter anziehen wollen. Für die sind deshalb die oberen 29 Etagen reserviert. Der Blick auf Singapore River und Marina Bay dürfte sie schnell überzeugen. Und wenn ihnen der Fernblick zuviel wird, können sie ihren Augen in Pool, Fitnessstudio oder auf der Laufbahn, für die auf den insgesamt 93 000 Quadratmetern auch noch Platz sein wird, etwas Abwechslung bieten.
Wirklich schade wäre aber, wenn die Talente den Tower während ihrer Zeit in Singapur gar nicht verließen.
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