Bangladesch in Südasien ist aus den Nachrichten vor allem als Land der Überschwemmungen und humanitären Katastrophen bekannt. Dabei verfügt es über eine spannende Architekturszene. Und die stellt das Deutsche Architekturmuseum (DAM) in Frankfurt am Main nun mit der Ausstellung „Bengal Stream“ vor.
Bangladesch ist ein gesegnetes Land. Die Flüsse Ganges, Meghna und Jamuna schaffen fruchtbare Ebenen. Das Tiefland liegt nur wenige Meter über dem Meeresspiegel und trägt jährlich mehrere Ernten. Doch das Wasser stellt auch eine große Gefahr dar: Monsunregen und Wirbelstürme sorgen regelmäßig für Überflutungen, die Straßen, Häuser und Ernten zerstören.
Eine quirlige Architekturszene in Bangladesch
Bagladesch konnte sich erst 1971 die Unabhängigkeit von Pakistan erkämpfen. Allerdings verfügt das junge Land mittlerweile über eine dynamische Wirtschaft und eine wachsende Mittelschicht. Damit einher geht eine quirlige Architekturszene. Die verbindet High- und Low-Tech – jahrtausendealte Baukunst und moderne Industriestandards, zusammengehalten von einem guten Schuss Improvisation.
Vor allem eins müssen die Architekten aber berücksichtigen: das Wetter. Wegen des Klimawandels werden sich die extremen Wetterphänomene voraussichtlich noch verstärken. Und die Sorge um schwindende Ressourcen erschwert auch hier die Aufgabenstellung.
Tradition und Moderne
Nun stellt das DAM in Frankfurt am Main die Architekturszene in Bangladesch vor. Bengal Stream heißt die Ausstellung, die zunächst nach Basel einlud und jetzt in Frankfurt gastiert. 60 Projekte etablierter und junger bengalischer Architekten sind hier bis Oktober 2019 zu sehen: aus vergänglichen Bambuskonstruktionen, rohem Beton, mit bengalischen Gitterornamenten und halb-transparenten Geweben. Die Projekte oszillieren zwischen lokalen und internationalen Einflüssen. So ist zum Beispiel der US-amerikanische Architekt Louis I. Kahn, der das ikonische Parlamentsgebäude entwarf, vertreten. Aber auch Bangladeschs wohl einflussreichster Architekt Muzharul Islam.
Die Ausstellung entstand in Zusammenarbeit des Schweizerischen Architekturmuseums (SAM) mit dem Bengal Institute for Architecture, Landscapes and Settlements, Dhaka.
Bengal Stream ist noch bis zum 20.10.2019 zu sehen.
Deutsches Architekturmuseum (DAM)
Schaumainkai 43
Frankfurt am Main
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