Der Tag des offenen Denkmals ist der ideale Türöffner: Dieser Tag bietet eine der wenigen Möglichkeiten, um Gebäude zu besichtigen, die längst nicht mehr öffentlich zugänglich sind. In diesem Jahr findet der Tag am 8. September 2019 statt. Das diesjährige Motto lautet: „Modern(e): Umbrüche in Kunst und Architektur“.
Rund 8.000 historische Baudenkmale, Parks oder archäologische Stätten sind dieses Jahr Teil der Veranstaltung. Wie in den Vorjahren präsentieren wir auch vom Tag des offenen Denkmals 2019 einige herausragende Beispiele:
Rundgang durch Lörrach
Im äußersten Südwesten der Republik befindet sich Lörrach. Das Städtchen mit fast 50.000 Einwohnern ist in diesem Jahr zur Gänze Teil des Denkmaltages: Beim Rundgang durch die Innenstadt erfahren Interessenten mehr über die Kämpfe, die große Handelsunternehmen über architektonische Konzepte untereinander austrugen. Die Geschichte der Warenhäuser wird hier zum Spiegelbild des modernen Bauens.
Lebendige Renaissance
Ein Tipp für Großstädter und Landeier gleichermaßen: Aus Berlin und Hamburg kommend trifft man sich in Gadebusch. Hier in Mecklenburg-Vorpommern steht das 1573 erbaute Renaissanceschloss Gadebusch. Diesem seltenen Beispiel für die norddeutsche Backsteinrenaissance wurde 1963 ein moderner Ergänzungsbau hinzugefügt. Beide Gebäudeteile stehen unter Denkmalschutz und sind zu besichtigen.
Abstieg in die Tiefe
Wer sich für historische Bergwerke interessiert, der ist im Hoffnungsschacht in Klipphausen Scharfenberg genau richtig. Der Ort zwischen Dresden und Meißen beherbergt das ehemalige Bergwerk Grube Güte Gottes. Direkt unter dem sogenannten Treibehaus, das nach alten Bildern wieder neu entsteht, fällt der Blick in den 293 Meter tiefen Hoffnungsschacht. 1898 wurde der aktive Silberbergbau geschlossen. Heute befindet sich das Haus in Privatbesitz und ist der Öffentlichkeit als Museum mit Schacht-Blick zugänglich.
Moderne zwischen den Kriegen
In Saarbrücken stehen am Tag des offenen Denkmals 2019 mehr als 30 Denkmäler offen. Eines davon ist die Pfarrkirche St. Michael. Die Kirche ist 1924 im Abstraktions-Historismus nach Plänen des damals erst 26 Jahre alten Architekten Hans Herkommer gebaut worden. Heute gilt sie als herausragendes Zeugnis für die Moderne der Zwischenkriegszeit.
Vertreter der Nachkriegsmoderne
Im kleinen Stadtstaat Bremen steht das elegante, exotisch geformte Aalto-Hochhaus. Der 22-geschossige Bau wurde 1959-62 nach Plänen des weltbekannten finnischen Architekten Alvar Aalto errichtet. Der Bau ist ein im doppelten Sinn herausragender Vertreter der Nachkriegsmoderne. Denn das Hochhaus ist das Wahrzeichen des Stadtteils und war bis in die 1970er-Jahre das höchste Wohnhochhaus in Deutschland. Im Jahre 1995 wurde das Haus saniert und 1998 unter Denkmalschutz gestellt.
Den bundesweiten Tag des offenen Denkmals gibt es seit 1993. Ihn koordiniert die Deutsche Stiftung Denkmalschutz unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten.
Noch ein Hinweis: Bei vielen Denkmälern muss man sich rechtzeitig anmelden. Infos und Anmeldekontakte finden sich auf der Website der Veranstalter.
Der Beitrag Tipps zum Tag des offenen Denkmals 2019 erschien zuerst auf Senkrechtstarter Blog.