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Stadtverdichtung als Luxus: Grand Tower in Frankfurt

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Bislang galt das Colonia-Haus in Köln als das höchste Wohngebäude Deutschlands – doch nun soll der Grand Tower in Frankfurt noch einmal einen draufsetzen: Gut 25 Meter um genau zu sein. Und mit seinen 172 Metern wird es bei der geplanten Fertigstellung Mitte 2019 steigt es sogar in die TopTen der höchsten Wolkenkratzer Deutschlands auf.

Hochhäuser haben hierzulande immer noch ein gewissen Seltenheitswert. Frankfurt am Main ist – und bleibt es wohl auf lange Sicht – Deutschlands einzige Skyline-Stadt. Und die bekommt wieder mal Zuwachs: Im Europaviertel entsteht derzeit der  „Grand Tower“, das künftig höchste Wohngebäude Deutschlands. Es löst das  „nur“ 147 Meter (inklusive Antenne 155 Meter) hohe Colonia-Gebäude in Köln ab, dass seit 1973 unangefochten an der Spitze liegt. Das hat natürlich auch damit zu tun, dass zwischen Hamburg und München beim Thema Höhe und Wohnungsbau meist das Wörtchen sozial mitgedacht wird – und das begrenzt hilmmelstürmerische Ideen quasi per se, denn je höher die Etage, desto teurer der Quadratmeterpreis.

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Grand Tower, Frankfurt am Main; Architekt: Magnus Kaminiarz & Cie Architektur Copyright: GSP Städtebau Berlin.

Und an dieser Stelle kommt die Zauberformel „innerstädtische Verdichtung“ ins Spiel: hochwertiger Wohnraum in Wolkenkratzern ist nur dort profitabel, wo die Grundstückspreise ebenso astronomische Höhen erreichen. Siehe Frankfurt, siehe Grand Tower. Die Leistung des planenden Architekturbüros Kaminiarz & Cie ist es nun, dass sie die Erfordernisse zeitgemäßen Wohnens über 47 Etagen und rund 400 Apartments konsequent durchzuexerzieren. Highlight des Gebäudes ist die geschwungene Fassade mit gläsernen Loggia-Balkons. Die muten nicht nur futuristisch an, sondern erfüllen auch einem doppelten Zweck: das jeweils höhere Element dient der darunter befindlichen als Sonnen- und Sichtschutz, ohne den transparenten Eindruck der gläsernen Fassade zu beeinträchtigen.

Über Luft und Tageslicht werden die gehobenen Apartments dennoch reichlich verfügen: WCs, Bäder und Wirtschaftsräume richten sich strikt entlang des innenliegenden Flurs aus, wodurch den Wohn- und Schlafräumen ein Logenplatz am Panoramafenster sicher ist. Zusätzliche Gemeinschaftsflächen wie eine begrünte Terrasse und ein Sonnendeck betonen das exklusive Ambiente des Hochhauses.

Grand Tower wird einmal das östliche Entrée zum neuen Europaviertel bilden, das seit 2005 auf dem Gelände des ehemaligen Hauptgüterbahnhofs in Frankfurt entsteht. Hotels, Schulen, Büros und weitere Wohnbauten sollen das Areal bis 2019 in einen lebendigen Kiez verwandeln. Sollte die Stadt vom Brexit profitieren, wie manche vermuten, könnte diese Form des luxuriös-verdichteten Stadtraums sicher Schule machen. Einen Zugewinn für die Skyline der Stadt ist sie allemal.

Der Beitrag Stadtverdichtung als Luxus: Grand Tower in Frankfurt erschien zuerst auf Senkrechtstarter.


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