Seit 2007 zeichnet die Jury des Deutschen Architekturmuseums (DAM) in Frankfurt am Main die herausragendsten Bauten in Deutschland mit aus. 100 Gebäude oder Ensembles wurden für den DAM Preis 2020 ausgewählt, 20 kamen auf eine Shortlist.
Der DAM Preis ist einer wichtigsten Architekturpreise in Deutschland. Wie im Vorjahr stellen wir an dieser Stelle die fünf Finalisten in alphabetischer Reihenfolge vor. Ende Januar will die Jury den Preisträger verkünden.
David Chipperfield Architects – James-Simon-Galerie, Berlin
Die James-Simon-Galerie liegt mitten in Berlin zwischen Kupfergraben und Neuem Museum. Sie ist das neue Eingangsgebäude der Berliner Museumsinsel und leitet die Besucher über die Archäologische Promenade in die einzelnen Häuser. Der Entwurf stammt von David Chipperfield Architects, der Aufzug von Schindler.
E2A – taz Neubau, Redaktions- und Verlagsgebäude, Berlin
Der Neubau für die taz in der Friedrichstraße greift gestalterisch den traditionellen Berliner Block und die Solitärbauten aus der Zeit der IBA von 1984 im Umfeld auf. Um diese beiden Gestaltungsformen zu vereinen, haben die Architekten die Berliner Traufhöhe entlang der Friedrichstraße übernommen und im Block weitergeführt. Gleichzeitig springt die Fassade an der Straße zurück und bildet so einen klar akzentuierten Eingang.
Florian Nagler Architekten – Freilichtmuseum Glentleiten
Das Eingangsgebäude des Freilichtmuseums Glentleiten, Großweil zeugt von der Begeisterung der Architekten für Bauernhäuser des Oberlandes. Unter dem großen, einfachen Dach befinden sich die Eingangsräume, die flexibel umgebaut werden können. Eine ähnliche Rückkehr zur ruralen Kulisse findet sich im übrigen im „Kulturscheune“ genannten Entwurf für das Berliner Museum der Moderne.
NKBAK – Stylepark Neubau am Peterskirchhof, Frankfurt am Main
In Frankfurts Innenstadt sollte ein Wohn- und Geschäftshaus in einen Hinterhof erweitert werden. Das Besondere an dieser Bauaufgabe war – entgegen üblicher Hinterhofsituationen – die Sichtbarkeit der neuen Bebauung vom angrenzenden Peterskirchhof aus. Das Konzept von NKBAK, das Kürzel steht für die beiden Inhaber Nicole Kerstin Berganski und Andreas Krawczyk, stellt daher nicht eine Abgrenzung, sondern das Weiterbauen und die Akzentuierung der Zeitschichten in den Vordergrund. Die parkähnliche Anlage mit seiner umgrenzenden Friedhofsmauer ist denkmalgeschützt.
Orange Architekten – Wohnensemble „einfach gebaut“, Berlin
Die Architekten kauften das Grundstück, das als unbebaubar galt, einfach selbst und realisierten in Eigenregie ein Wohnensemble. Das Gebäude besteht aus zwei voneinander unabhängigen Teilen, die durch ein außen liegendes Treppenhaus zugänglich sind. Durch die Aufständerung der Baukörper blieben die Fußwege als auch die Durchlüftung des Quartiers gewahrt. Auch die meisten Bäume konnten stehen bleiben, weil das gesamte Gebäude zwischen den Wurzelbereichen positioniert wurde. Dieses Projekt wurde bereits 2018 vom Bund Deutscher Architekten mit dem BDA-Preis 2018 ausgezeichnet.
DAM Preis 2020: Jury verkündet Preisträger
Die Bekanntgabe des Preisträgers und die Preisverleihung finden am 31. Januar im Deutschen Architekturmuseum in Frankfurt am Main statt. Nach der Preisverleihung sind die ausgewählten Projekte ausführlich in einer Ausstellung zu sehen, die vom 1. Februar bis zum 10. Mai 2020 im Deutschen Architekturmuseum (DAM) Schaumainkai 43, Frankfurt am Main zu sehen ist.
Der Beitrag DAM Preis für Architektur 2020 erschien zuerst auf Senkrechtstarter Blog.