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ToHa-Tower Tel Aviv: Ein Eisberg auf Beinen

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Israel ist ein kleines Land. Und weil Boden für Immobilien knapp ist, kommt es darauf an, aus wenig viel zu machen. Das ist Ron Arad mit dem ToHa-Tower in Tel Aviv gelungen. 

Tel Aviv ist eine der weltweit am schnellsten wachsenden Städte. Der Wachstum von Bevölkerung und Verkehr führen dazu, dass der bebaubare Platz knapp wird. Verdichtung ist das Gebot der Stunde. 

Architekt Ron Brad denkt sofort an einen Eisberg, wenn er das Gebäude betrachtet. Quelle: Ron Arad/Asa Bruno
Architekt Ron Brad denkt sofort an einen Eisberg, wenn er das Gebäude betrachtet. Quelle: Ron Arad/Asa Bruno

Das ist auch die Losung für den ToHa Tower, ein Gebäude-Ensemble an einer wichtigen Verkehrsader Tel Avivs. Nun ist der erste Turm des künftigen Komplexes fertig geworden. Auf drei verhältnismäßig schmalen Beinen ragt das Gebäude 28 Stockwerke in die Höhe und baucht nach oben aus: wie ein Eisberg auf Stelzen. 

Vorsprünge und Lamellen sorgen für Schatten in den jeweils darunter liegenden Räumen. Erkennbar ist auch, dass das Gebäude leicht gewunden ist. Quelle: Ron Arad/Asa Bruno
Vorsprünge und Lamellen sorgen für Schatten in den darunter liegenden Räumen. Quelle: Ron Arad/Asa Bruno

Kooperation für den ToHa-Tower Tel Aviv

Ideengeber für den futuristisch anmutenden Turm sind der Stardesigner Ron Arad und das Architekturbüro Yashar. Der israelische Architekt und Designer Ron Arad lebt und arbeitet seit den 1970er-Jahren in London. Yashar Architects ist eines der führenden Architekturbüros in Israel und unter anderem für den Neubau der SAP-Zentrale in Tel Aviv verantwortlich. Am Projekt beteiligt ist zudem der Architekt Asa Bruno. Dem verdanken wir unter anderem auch die Einblicke in den nun fertiggestellten Gebäudeteil.

Minimaler „Fußabdruck“

Das ToHa-Gebäude ist L- förmig angelegt und beansprucht nur 1.200 Quadratmeter Grundfläche. Dennoch bietet es mit 53.000 Quadratmetern Nutzfläche reichlich Platz. Beim Betreten des beeindruckenden Atriums gleitet der Blick unweigerlich in die Höhe: Der bis zur Spitze des Gebäudes reichende Lichtschacht weitet sich im Sockel zu einer siebenstöckigen Lobby; gemeinsam bilden sie einen 100 Meter hohen Freiraum, der die innenliegenden Büros mit Tageslicht versorgt. 

Im Foyer hebt der Betrachter sofort den Blick nach Oben. Quelle: Ron Arad/Asa Bruno
Im Foyer hebt der Betrachter sofort den Blick nach Oben. Quelle: Ron Arad/Asa Bruno

Dabei können die Mieter ihre Büros vollkommen unterschiedlich gestalten: Kein Geschoss des ToHa-Gebäudes ähnelt dem anderen. Die einzelnen Abschnitte des Turms sind gegeneinander verwunden. Der resultierende Überstand dient wie die in der Fassade integrierten Lamellen als natürliche Sonnenblenden für die darunterliegenden Büros. 

Tel Avivs größter Turm wächst heran

Weil die drei Beine des ToHa-Tower nur so wenig Platz beanspruchen, können die Architekten mit viel Grün planen. Eine riesige parkartige Freifläche umgibt den Turm: Eichen, Poincianas, Pappeln, Trompetenbäumen, blaue Jacarandas und Maulbeerbäumen sollen hier wachsen. Bänke, Wasserbecken sowie ein Restaurant und ein Café im Erdgeschoss des Turms erhöhen die Aufenthaltsqualität.

Blick aus dem Park das Gebäude hoch. Der riesige Bau steht auf verhältnismäßig kleinen Füßen. Quelle: Ron Arad/Asa Bruno
Perspektive aus dem Park: Der wuchtige Bau steht auf verhältnismäßig filigranen Füßen. Quelle: Ron Arad/Asa Bruno

Noch ist Projekt nicht vollendet: Schon im kommenden Jahr soll der zweite ToHa-Turm entstehen. Er wird mit 244 Metern das höchste Haus der Stadt. Tel Aviv steht wegen seiner vielen Bauhaus-Gebäude auf der Liste des Unesco-Welterbes. Nun kommt mit dem ToHa-Ensemble eine weitere Landmarke hinzu.

Der Beitrag ToHa-Tower Tel Aviv: Ein Eisberg auf Beinen erschien zuerst auf Senkrechtstarter Blog.


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